Haunoldland

Eine Uraufführung anlässlich des 1250-Jahre-Jubiläums

Autor: Heinrich Schwazer
Regie: Thorsten Schilling

Seit 44 Jahren ist die Theaterwerkstatt Innichen ein fester Bestandteil des Innichner Vereinslebens. Irgendwie logisch also, dass sie für das 1250-Jahr-Jubiläum der Marktgemeinde Innichen einen besonderen künstlerischen Akzent setzen will. Mit dem Stück
„Haunoldland“, das von Heinrich Schwazer eigens für diesen Anlass verfasst wurde, betreibt sie Geschichtsaufarbeitung der etwas anderen Art: der Autor lässt den Gründer, Herzog Tassilo III., selbst überprüfen, was aus seinem „Werk“ geworden ist. Torsten Schilling hat das muntere Stelldichein zwischen historischen Figuren und heutigen Gestalten in Szene gesetzt.
Ein stolzes Dorf feiert mit großem Aufgebot das 1250ste Jubiläum seiner Gründung. Schließlich ist man nicht irgendwer, sondern die älteste Gemeinde des Landes. Kein Geringerer als der Gründer Herzog Tassilo und seine Frau Luitbirga persönlich werden zu den Festlich-keiten erwartet. Entsprechend groß ist die Aufregung, hat man die längst zu Staub Zerfallenen doch extra aus ihrer Gruft herausgeholt und mit Hilfe von chinesischer Robotertechnik wieder halbwegs zum Leben erweckt. Mittels des wiederauferweckten Tassilo will man das Image einer Touristenabzockergemeinde und eines Zweitwohnungs-paradieses für zweifelhafte Gelder korrigieren und sich als neues Candido Valley präsentieren. 
Doch der große Anlass befördert alte und neue Rivalitäten nach der Devise „Jeder gegen jeden und wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ ans Tageslicht. Der Bürgermeister wittert die Gelegenheit zu einem großen Auftritt vor der Weltöffentlichkeit, ist aber zugleich terrorisiert von der Vorstellung, dass das Jubiläum in einer Blamage – und seinem Sturz – enden könnte.
Dem seligen Gründer soll das Bild eines harmonischen Ortes vorge-spielt werden, doch die Situation eskaliert, als Tassilo kurz vor der Feier ankommt und die Geschichte von Haunoldland im Schnelldurch-lauf serviert bekommt. Das Jubiläum droht zum Fiasko zu werden, 
da der Gründer technisch kaum präsentabel ist, sein Dorf nicht mehr wiedererkennt und lieber Party feiern will, statt langweilige Festreden anzuhören. 
Es geht derb zu bei dem Versuch, das große Jubiläum auf die Reihe zu kriegen. Zwischen dem Gründer Tassilo, dem Bürgermeister, seiner Frau, einem anarchischen Straßenkehrer, einem unterwürfigen Sekretär, einer coolen Robotertechnikerin, einer Fremdenführerin und der edlen Luitbirga fliegen in der Theaterwerkstatt in Innichen die Funken.

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